Wie häufig in der Portraitzeichnung zeichnen auch wir in der Regel mit Bleistiften – allerdings in Kombination mit vielen anderen Materialien, die im Laufe der Zeit dazugekommen sind, wie z.B. Graphitstifte, Graphitpulver, Pinsel für verschiedene Techniken und mehr.
Bleistiftzeichnungen – der Klassiker!
Von 9h bis 9B – unterschiedliche Stärkegrade
Natürlich lässt sich eine Zeichnung auch mit nur einem Stift von einem Stärkegrad anfertigen. Hier kommt es vor allem darauf an, wie viel Druck man ausübt, um verschiedene dunkle Flächen zu erreichen. Es ist aber empfehlenswert, bereits von Beginn an auf mehrere Stärkegrade zurückzugreifen, die für die Zwecke künstlerischer Tätigkeiten von etwa 2H-9B reichen. Je nach aktuell zu zeichnender Fläche der Bleistiftzeichnungen, sowie je nach Tiefe der Schattierungen, werden demnach stärkere Bleistifte, wie der 6B, eingesetzt. Dies ist selbstverständlich jedem selbst überlassen, zumal sich jeder im Laufe der Zeit seine eigene Zeichentechnik aneignet. Im Folgenden eine kurze Auflistung der Stärkegrade und deren häufigsten Verwendungszwecke:
9H – 6H: Extrem hart, Verwendung für Spezialzwecke wie Kartografie
5H – 3H: Sehr hart, für z.B. detaillierte technische Pläne
2H – H: Hart, für z.B. technische Zeichnungen
F – 3B: Mittel bis weich, für z.B. Schreiben, Freihandzeichnen
4B – 9B: Sehr weich, für z.B. Skizzen und besonders schwarze Flächen
Die Geschichte des Bleistifts
Bereits vor etwa 5000 Jahren sollen Ägypter Rohre (Schilf, Bambus etc.) mit flüssigem Blei ausgegossen haben. Um das 13. Jahrhundert wurde mit Griffeln aus sogenannten Blei-Legierungen geschrieben – eine Technik, die auch noch Jahrhunderte später von Künstlern eingesetzt wurde. Der Umgang war durch die Härte hingegen mühselig, da eine Reihe von Vorbereitungen getroffen werden musste (insbesondere durch das Präparieren von Papier), und daneben war ein langer, regelmäßiger Kontakt mit Blei ungesund. Der Erste Stift mit Blei wurde in Nordengland hergestellt, ab dem Jahr 1558. Im 17. Jahrhundert wurden Graphitstäbe in Holz eingefasst: Damals hielt man den Graphit für Bleierz, wodurch fälschlicherweise der Name „Bleistift“ abgeleitet wurde. In den darauf folgenden Jahrhunderten wurde Graphitstaub mit Ton und Wasser vermischt und in Öfen gebrannt, wodurch unterschiedliche Härtegrade entstanden. Die Erfindung wurde von Friedrich von Hardtmuth verfeinert und entwickelte 1889 den sogenannten Koh-i-noor-Stift mit insgesamt 17 Härtegraden. Ein Franzose namens Nicolas-Jaques Conté entdeckte im Jahr 1795 ein Verfahren, mit welchem unreiner Graphit aus nicht weit entfernten Minen (Deutschland und Österreich) verwendet werden konnte. Unabhängig von Hardtmuth hat Conté auch ein Verfahren entdeckt, verschiedene Härtgrade herzustellen. Beide gelten heute als Grundsteinleger des heutigen Bleistifts. Auf Basis dieser Technologien wurden Unternehmen wie Faber-Castell oder Schwan-Stabilo gegründet.
Quelle: Wikipedia
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